März 29, 2010

Frühlingsahnen

Von Ludwig Thoma

Wohlig merken unsere Sinne
nun der Frühling allgemach,
denn es trauft aus jeder Rinne,
und es tropft von jedem Dach.

Leise regt sich im Theater
dieser Welt ein Liebeston;
Nächtens schreien viele Kater,
und der Hase rammelt schon.

So auch uns ergreift die Glieder
wundersame Lebenskraft;
Selbst solide Seifensieder
fühlen ihren Knospensaft.

Treibet das Geschäft der Paarung!
Lasset der Natur den Lauf!
Denn ihr wisset aus Erfahrung,
einmal hört es auf.

1 Kommentar:

  1. Seit ich mich mehr auf Facebook rumtreibe, suche ich bei solchen Einträgen immer den "Gefällt mir"-Link. ;-)

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