Es ist September, die Sonne scheind aber es ist doch schon recht kühl geworden und die Außentemperaturen lassen den Herbst schon erahnen.
Vielleicht
kennst du das auch; du sitzt da und wartest. Am Morgen ein
lautes Summendes Geräusch deines Telefons
störte deine Gedanken. Ein Blick auf den Radiowecker, es ist doch erst 8:00h
und es ist Sonntag!
In freudiger
Erwartung, eine SMS von deinem Geliebten zu erhalten, stehst du auf. Die erste
Überlegung, wo habe ich das blöde Telefon gestern Abend wieder hingelegt,
endlich gefunden, es liegt wie üblich in der Küche, Mist ich kann es nicht
lesen, die Brille, wo habe ich die denn heute Nacht abgelegt? Und dann es ist
nur die Frage von einer Freundin: Bist du heute zu Hause? Etwas enttäuscht
gehst du wieder ins Bett. Deine Gedanken sind bei ihm, kommt er heute, muss er
morgen nach Amerika, 3 Monate sind eine lange Zeit, und und ..
Was bringt
es noch liegen zu bleiben, stehst auf gehst ins Bad, brauchst heute etwas
länger, ziehst das ganze pflege und wohlfühl Programm durch in der
Hoffnung er kommt. Stehst vor dem
Kleiderschrank, was ziehe ich heute an, ich will doch heute besonders gut
aussehen, wenn er morgen vielleicht doch schon weg muss?
Du machst Frühstück eine Freundin hat sich angemeldet, du
hast sie angeschwindelt das du noch weg musst, denn sie soll sich nicht
häuslich niederlassen und möglichst schnell wieder gehen. Die Beiden dürfen
sich nicht begegnen, vor allem nicht heute und hier bei mir. Du immer in dem Gedanken was tun wenn er
gerade jetzt kommt! Endlich nach einer Stunde verabschiedet sie sich,
Erleichterung, jetzt kann er kommen. Und dann sitzt du da in deinem dünnen Sommerkleid,
es ist dir kalt an Armen und Beinen, ziehst eine Weste an, ist ja schnell
ausgezogen bevor du die Eingangstür öffnest. Du setzt dich an den PC surfst im Internet ohne wirklich etwas zu suchen und
wartest. Es tut sich nichts, weder klingelt das Telefon noch die Türglocke.
Es ist schon spät am Nachmittag und du wartest
immer noch, dann gehst du aufs Ganze, schreibst ihm eine unverfängliche SMS,
musst ja aufpassen, es könnten ja gerade die Frau oder die Kinder daneben
stehen, wenn er deine Nachricht liest ....
Etwas 15 Min. später die erlösende SMS: Ich fliege später
bin ab Mittwoch, wie geplant bei dir, es fällt mir ein Stein vom Herzen. Ich
könnte singen vor Freude.
Jetzt schnell, er kommt ja dann heute nicht mehr, eine lange
Hose und ein Pullover angezogen, schön jetzt friere ich wenigstens nicht mehr...
Geliebte zu sein heißt oft auch warten, warten darauf das
ihm eine passende Ausrede einfällt um
sich für ein paar Stunden von zu hause weg zu können. Du hast zwar die schönen Stunden und erlebst
meistens seine „Schokolanden – Seite„ aber du
musst abrufbereit sein. Du hast dich mit ihm für den kommenden Abend
verabredet es ist ausgemacht das du etwas zum Abendessen kochst. Du freust dich
auf ein gemütliches Essen zu zweit, bist aus dem Büro nach Hause gehetzt, an einer
Verkehrsampel noch bei rot
weitergefahren, hast eine Stunde am Herd gestanden, den Tisch schön gedeckt,
den Rotwein in der Kanadierflasche, die Kerzen brennen schon und dann klingelt das Telefon. Du
greifst zum Telefon, denkst nur bitte nicht, du ahnst schon was kommt, meldest
dich, hörst seine Stimme. „ Hallo mein Schatz, ich hoffe du hast noch nicht
gekocht, ich kann nicht kommen“, und du bleibst betont freundlich, nah ja dann
ein anderes Mal und legst das Telefon bei Seite. Lässt ihn deine schmerzliche
Enttäuschung nicht wissen und ärgerst dich nur über dich selbst. Wut kommt in
dir hoch und wie jedes mal die gleiche Frage an dich selbst, „Warum tue ich mir
das immer noch an „?
- copyright Brigitte W.-